+++BMVg muss Auswahlentscheidung für Schweren Transporthubschrauber vollständig offenlegen+++
• Beschaffungsamt stellte Chinook schon 2017 in Frage
• Voraussetzungen für den Kauf der Maschine müssen offen gelegt werden
Nach einem heutigen Medienbericht des Online-Magazins „Business Insider“ zur Auswahlentscheidung Schwerer Transporthubschrauber (STH) soll ein internes Dokument des Bundesamtes für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) schon im Jahr 2017 das Modell CH-47F „Chinook“ als STH für die Bundeswehr nahezu ausgeschlossen haben.
„Sollte das BAAINBw tatsächlich schon 2017 deutliche Vorbehalte gegen den Chinook als neuen Schweren Transporthubschrauber vorgebracht haben, weil das Modell wichtige Anforderungen nicht oder nur teilweise erfüllt, muss die Entscheidungsfindung dem Parlament zügig offen gelegt werden. Auch wenn wir in dieser Zeit schnell die Bundeswehr ausrüsten wollen, müssen die Entscheidungen sitzen. Das tut es bei der Chinook offenbar nicht!
Wenn es stimmt, dass ein hausinternes Papier dem Hubschrauber bereits 2017 die Fähigkeit als neuem Schweren Transporthubschrauber für die Bundeswehr abgesprochen hat, ist das Übergehen des eigenen Beschaffungsamtes ein Skandal. Die mangelnde Erfüllung aller geforderten Einsatzkriterien, die noch nicht gesicherte und zertifizierte Luftbetankungsfähigkeit sowie der mittlerweile erwartete Preis von 6 Mrd. Euro statt wie bislang kommunizierten 5,2 Mrd. Euro sind ohnehin schon nicht akzeptabel“ sagt Jens Lehmann, direkt gewählter CDU-MdB aus Leipzig und Mitglied im Verteidigungsausschuss.